Wer sich gerne einen Filterkaffee macht, der kennt es: vor dem Aufgießen lässt man das Kaffeepulver noch etwas quellen, so circa 30 Sekunden. Doch warum eigentlich? Und was passiert, wenn man das Blooming einmal vergisst?
Beim Blooming geht es vor allem einmal um Gase – hauptsächlich Kohlenstoffdioxid- und monoxid. Diese Gase entstehen beim Rösten der Kaffeebohnen. Normalerweise gasen die Kaffeebohnen nach dem Rösten aus. Doch das Ausgasen kann bis zu zwei Monate dauern. Deshalb haben die Verpackungen ein Ventil, das ermöglicht, dass diese Gase entweichen können, aber keine Luft rein. Deshalb Gasen unsere Kaffees nach dem Rösten in unseren Verpackungen auch erst einmal etwa 2 Wochen aus, damit die Gase zu einem gewissen Grad entweichen können.
Also lassen wir dem Kaffee die frische Luft, die er braucht um sich zu entfalten. Denn durch das Quellen können wir eine gleichmäßige Extraktion ermöglichen. Der Barista nennt diesen Vorgang Blooming. Es gibt sogar Kaffee-Fans, die beim Blooming das nasse Kaffeemehl mit einem Löffel umrühren. Achtung dabei könnte aber das Filterpapier reißen!
Bei Espressomaschinen oder Vollautomaten nennt man den Vorgang übrigens Preinfusion, ist im Prinzip aber das Gleiche.
Übrigens: dunkel geröstete Kaffee, wie etwa Espresso-Bohnen, enthalten mehr Gase, weil sich durch die längere Röstung auch mehr Gase bilden konnten.